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Transkulturelle Literatur und Übersetzungen

Van Dyck, Karen

Over the past few decades our views of literature have begun to change to accommodate the many multlingual texts that do not fall neatly into one or another national literature. The case of countries that produce literatures in two or more languages or linguistic registers is relevant, but I am concerned with another phenomenon that, though at the core of our transcultural lives, has received less attention: literature that is written ostensibly in one language, but is influenced by and draws on another in order to do something it can’t do on its own. The works of Conrad, Kafka, and Nabokov come immediately to mind as examples of what we could call translingual literature. The poetry of Olga Broumas is another case. In her collection Beginning with O she describes how Greek is present in her English “like a curviform alphabet/ that defies/ decoding.” She traces a double path from the O to the O-mega and back again. “What tiny fragments,” she writes, “survive, mangled into our language” (23). Here “our” is both English and Greek.
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In den letzten Jahrzehnten haben jedoch unsere Ansichten über die Literatur den Beginn einer Verschiebung durchgemacht, in Anpassung an die vielen multilingualen Texte, die sich nicht eins zu eins in eine Nationalsprache einsortieren lassen. Zwar ist es eine relevante Tatsache, dass es Länder gibt, in denen Literatur in zwei oder auch mehr Sprachen oder Sprachregistern hervorgebracht wird, doch mein Augenmerk gilt einem anderen Phänomen, dass sich zwar im Herzen unserer transkulturellen Lebenswelt befindet, doch viel weniger Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat: Literatur, die ganz offensichtlich in einer Sprache geschrieben wurde, doch unter dem Einfluss einer anderen steht und sich dieser zweiten bedient, um etwas zu tun, das sie ohne diese nicht tun könnte.

Wir denken ja sofort an die Werke von Conrad, Kafka und Nabokov, als Beispiele für das, was wir transkulturelle Literatur nennen können. Die Gedichte der Olga Broumas sind ein weiterer interessanter Fall. In ihrem Band Beginning with O (Der Anfang ist O) beschreibt sie, wie das Griechische in ihrem Englischen anwesend ist "like a curviform alphabet/that defies/decoding" (wie ein bauschiges Alphabet /dem Entziffern/nicht liegt). Sie zieht einen doppelten Bogen vom Buchstaben O zum O-mega und wieder zurück."Wie winzig sind die Spuren", schreibt sie, "die nachbleiben, zerrieben in unserer Sprache"(23). "Unsere" bedeutet hier sowohl Englisch als auch Griechisch.

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Title
Von der Internationalisierung der Hochschule zur Transkulturellen Wissenschaft

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Academic Units
Classics
Published Here
July 28, 2015

Notes

Presented at the “From Internationalisation of Higher Education to Transcultural Science” conference at Leuphana University (September 18, 2010).